Fr. 06.12.
Maximilian Klein: Die Umwertung aller Werte. Das religiöse Wesen und die (christliche) Sittenlehre bei Friedrich Nietzsche

Wie widerstandsfähig sind moralische Werte? Wie fest ist der Boden, auf dem die normativen Grundpfeiler der westlichen Zivilisation stehen? Als „Unterirdischer“ – so bezeichnet er sich selbst – bohrt und nagt Friedrich Nietzsche in Schriften wie
Morgenröte oder
Jenseits von Gut und Böse am Fundament tradierter Moralvorstellungen. Insbesondere das christliche Wertesystem ist ihm zuwider; er verhöhnt es als „Sklavenmoral“, „Opferung aller Freiheit“ und „religiöse Neurose“. Stattdessen fordert Nietzsche eine Umwertung aller Werte, um ein individualistisches Moralverständnis zu etablieren, das Stärke, Vitalität und den schöpferischen Willen bejaht. Dieser Gedanke der Selbstvervollkommnung ist der Freimaurerei gar nicht so fremd. Oder doch?